Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Lehr- und Lesebuch für berg- und hüttenmännische Schulen - S. 305

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
B. Landschaft 305 111. Eine Sturmsahrt des Prinzen Wilhelm von Danzig aus an Bord des Torpedoboots „Jäger“ im Jahre 1884. Das Führerschiff der Torpedodivision war das älteste Tor- pedofahrzeug der Marine, der ,,Jäger“, ein ganz merkwürdiges Fahrzeug, das eigentlich nur zum Einschießen von Torpedos brauchbar war, aber keinen Gefechtswert hatte, weil es zu hoch- bordig war, mithin feindlichem Feuer eine zu große Zielscheibe bot. Kommandant des ,,Jäger“, zugleich Chef dieser ersten deut- schen Torpedodivision, war der Kapitänleutnant Jäsehke, ein außerordentlich befähigter und tatkräftiger Seeoffizier, der leider, für die Marine viel zu früh, 1901 als Gouverneur in Tsingtau starb. Mir fiel dieselbe Aufgabe wie tags zuvor auf dem Aviso ,,Blitz“ zu, zur Verfügung etwa eintreffender Manövergäste von der Armee zu stehen, um diesen die Einzelheiten des Torpedoboots- dienstes zu erklären. Angemeldet war niemand; das Wetter war stürmisch und regnerisch, also eine vergnügliche Fahrt stand kei- neswegs bevor. Geplant war ein Nachtangriff auf das Panzer- geschwader, das irgendwo seewärts von Heia mit langsamer Fahrt kreuzen sollte. Der Chef der Admiralität befand sich auf dem Flaggschiff, mithin war zu erwarten, daß auch die Prinzen auf ihrer „Hansa“ sein würden. Der Divisionschef hatte Befehl, erst bei völliger Dunkelheit aufzubrechen. Trotz des bewölkten Himmels war es aber gegen 10 Uhr abends noch zu hell für den Angriff, deshalb bummelten wir ge- mächlich auf der Mole umher und prüften das Wetter, als ein her- beieilender Matrose uns meldete, mehrere Generalstabsoffiziere seien an Bord des „Jäger“ und wünschten den Kommandanten zu sehen. „Na, die können was erleben bei dem Wetter“ meinte Jäsehke in seiner sarkastischen Art. Der Uniform nach mußten es, soviel wir in der Dämmerung sehen konnten, wirklich drei Herren vom Generalstab sein, die uns am Bollwerk vor dem „Jä- ger“ erwarteten. Bei der Begrüßung aber erkannten wir sofort die lebhafte Stimme des Prinzen Wilhelm. Vergeblich versuchte Jäsehke, unter Hinweis auf das scheußliche Wetter und die durch- aus nicht ungefährliche Fahrt, den Prinzen zurückzuhalten. „Wenn venezianische Nacht mit Mondschein bevorstünde, käme ich nicht mit, das würde mir nicht lohnen“, meinte der hohe Manövergast. Bis zur völligen Dunkelheit ließ sich der Prinz noch die Torpedo- boote zeigen, die hinter dem „Jäger“ am Bollwerk vertäut lagen, setzte sich dann in die sehr enge „Jäger“-Messe, erläuterte seinen Begleitern und uns die Manöverkarte und zeigte, welchen Weg wir einzuschlagen hätten, um ungesehen möglichst dicht an den Feind zu kommen. Alle Ausführungen waren sachlich, klar und unan- fechtbar, sie bewiesen, wie gründlich der Prinz sich bereits mit dem Gehrig, Bergmännisches Lesebuch. 3. Ausl. 20

2. Lehr- und Lesebuch für berg- und hüttenmännische Schulen - S. 391

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Geschichte 391 schaftlich den Angriff auf eine Reihe von Dörfern ausgeführt, die fortdauernden Angriffe des Feindes wiederholt abgeschlagen, sich nicht damit begnügt, die Infanterie zu führen, sondern sich vor Ka- vallerietruppen gesetzt und haben mit diesen eingehauen.“ Und weiter lesen wir im Bericht von den braven Leistungen der Garde- jäger : Unter von Witzleben sind zwei Kompagnien im heftigsten Feuer gewesen, ohne daß der Feind sie zum Weichen bringen konnte. Major von Seydlitz, der Kommandeur des Gardejägerba- taillons, ist mit zwei Kompagnien bis zur gänzlich eintretenden Dunkelheit im Besitze eines eroberten Dorfes geblieben und hat sich nicht eher zurückgezogen, als bis er sich überzeugt hatte, daß solches auch von der ganzen Armee geschehen war." Des mutigen Ausharrens in gefährdeter Stellung und des unerschrockenen Vor- gehens der Gardedukorpstruppen gedenkt ein anderer Bericht mit den Worten: „Das Regiment Gardedukorps stand im heftigsten Kanonen- und Kartätschenfeuer. Am Abend wurde es zu neuem Angriff vorgezogen, es drang in die erste Reihe eines Karrees ein und verlor dabei 4 Offiziere und 129 Mann. Vom 1. Garderegi- ment, das beim ersten Vorrücken 60 Offiziere, 160 Unteroffiziere und 2148 Grenadiere und Füsiliere aufwies, fielen in der Schlacht 38 Offiziere und 874 Untergebene. Die Verluste des Gardejäger- bataillons, das vor der Schlacht 18 Offiziere, 59 Oberjäger und 738 Jäger zählte, beliefen sich auf 13 Offiziere und 192 Gemeine und Oberjäger.“ Am Kampfe hatte auch der damalige Kronprinz, der nach- herige König Friedrich Wilhelm Iv. teilgenommen, der sich hier das Eiserne Kreuz erwarb. Als am 2. Mai 1863 das 1. Garderegiment den 50. Gedenktag der Schlacht von Großgörschen feierte, da hatten sich auch auf besonderen Befehl des Königs Wilhelm das Gardejägerbataillon und das Regiment Gardedukorps zur Teilnahme eingefunden. Außer dem König wohnten der Feier bei der Kronprinz, Prinz Friedrich Karl und drei Veteranen aus den Befreiungskriegen, nämlich der kommandierende General Bonin vom 8. Korps, Graf Waldersee, deren Brust das Eiserne Kreuz schmückte, das sie sich bei Großgörschen erkämpft hatten, und ein alter Füsilier, Eise- mann aus Krampe bei Züllichau, den der König ganz besonders auszeichnete. Den Truppen rief der König zu: „Ich hoffe mit Zuversicht, daß auch Ihr, wenn es einmal nötig sein sollte, mit der- selben Treue, demselben Mut und derselben Hingebung für König und Vaterland eintreten werdet, wie es die Garde stets getan hat." Professor Kayer-Berlin hatte auf Befehl des Königs das Bild gemalt: „Die Attacke vom I. Bataillon des 1. Garderegiments auf das von den Franzosen besetzte Dorf Kaja unter Führung des im Kampfe gefallenen Majors von Pogwitsch." Wenn auch die Schlacht bei Großgörschen mit einem übrigens in musterhafter Ordnung erfolgten Rückzüge der verbündeten

3. Lehr- und Lesebuch für berg- und hüttenmännische Schulen - S. 393

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Geschichte 393 die mangelhafte Ernährung kamen reichlich denen einer Schlacht gleich. Die stärkste Kompagnie zählte am 30. März nur noch 107 Mann, die übrigen brachten es höchstens auf 100. Rastlos mar- schierte die Garde auf Frankreichs Hauptstadt los. Nicht ein ein- ziges Mal kam sie unterwegs ins Feuer. Die Überzeugung, daß man zu kämpfen und auch zu siegen verstand, lebte seit den Tagen von Großgörschen und Bautzen in der Brust eines jeden Gardisten und ließ den brennenden und auch berechtigten Wunsch entstehen, nun auch etwas von den Ehrungen einzuheimsen, die den übrigen Regimentern der Armee in reichem Maße zuteil geworden waren. Besonders war Oberst von Alvensleben, der Held von Großgör- schen und Bautzen, von diesem Wunsche erfüllt. Wiederholt hatte er an zuständiger Stelle um aktive Beteiligung gebeten. Zu seinem Leidwesen gestattete der Gang der kriegerischen Ereignisse keine Berücksichtigung der Bitte. Und doch stand der Garde ein großer Ehrentag bevor. Napoleon holte zum letzten Wurfe aus. Am 30. März kam es zur endgültigen Entscheidungsschlacht, dem Kampfe vor Paris, der das stolze, napoleonische Staatsgebäude zer- trümmerte und an dem auch die Garde hervorragenden Anteil nahm. Nordwestlich von Paris liegt der Ort Pantin. Dorthin brach die Gardeinfanteriebrigade auf, sie befand sich in der gewöhnlichen Marschordnug : das Füsilierbataillon des 1. Regiments, die bei- den Grenadierbataillone des 2. Regiments, das badische Garde- bataillon, die beiden Grenadierbataillone des 1. Regiments, das Gardejägerbataillon und zuletzt das Füsilierbataillon des 2. Regi- ments. Während des Marsches vernahm man den immer deutlich von Paris herschallenden Kanonendonner, der nach und nach leb- hafter und volltönender wurde und in den sich bald das Geknatter des Kleingewehrfeuers mischte. Plötzlich lief die Nachricht ein, daß das vorausmarschierende Vi. Korps bereits im heißen Gefecht um den Besitz des Dorfes Pantin stände und dringend der Unter- stützung bedürfe. Nun ging's im Laufschritt vorwärts. Mittags um 12 Uhr, als die Brigade nur noch eine halbe Meile von Pantin ent- fernt war, erschien Großfürst Konstantin. Er richtete sofort an den Obersten die kurze Frage: ,,Alvensleben, wollen Sie vor?“ Nach erfolgter Bejahung erteilte er den Befehl zum Angriff. Ju- belnd nahm die Brigade diese Nachricht auf. Die Kampflust zündete zur hellen Flamme der Begeisterung. Der Großfürst ermahnte in wenigen Worten Offiziere und Mannschaften zur Tapferkeit. Schon kamen ganze Scharon Verwundeter denvorwärtsstürmenden entge- gen, darunter war auch General Roth, der, schwer verwundet, auf seinem Pferdesaß und von mehreren Kosaken, die mit ihren Lanzen eine Rückenlehne bildeten, unterstützt wurde. Pantin besteht, wie eine Reihe französischer Dörfer, fast durchweg aus massiven Häusern und war mit einer 10 Fuß hohen Mauer umgeben. Der Ort wurde besetzt. Dem Füsilierbataillon des 1. Garderegiments fiel die Auf- gabe zu, sofort aus Pantin hervorzubrechen. Gleich am Ausgange

4. Lehr- und Lesebuch für berg- und hüttenmännische Schulen - S. 395

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Geschichte 395 Kampfe zu gedenken, besonders der Leibkompagnie, die mit der feindlichen Infanterie in ein Handgemenge geriet. Kolben und Bajonett wurden mit solchem Nachdruck gebraucht, daß der Feind floh. Von Alvensleben erkannte mit soldatischem Scharfblick, daß er die Entscheidung nur mit größeren Massen herbeiführen konnte. Er bat um den Befehl zum Vorrücken der ganzen Brigade und er- hielt ihn auch. Durch Unterstützung der 2. Leibhusaren, der Bri- gade des Prinzen Wilhelm und der russischen Gardeinfanteriebri- gade wurde die Schlacht siegreich beendet. Es erfolgte der Sturm auf die Festungsmauern von Paris. Grenadier Blech steckte sein Gewehr durch eine Schießscharte und feuerte einen Fehlschuß gegen einen Verteidiger. Seine Kugel war die einzige, die wirk- lich nach Paris hineingeschickt wurde. Die stolze Stadt ergab sich. Die Gesamtverluste der Brigade an Toten und Verwundeten beliefen sich auf 69 Offiziere und 1286 Unteroffiziere und Ge- meine, die des 1. Garderegiments auf 37 Offiziere und 700 Unter- gebene. So war der Schlachttag von Paris, der 30. März 1813, ein Tag tiefer Trauer, aber auch zugleich ein Ehrentag für unsere Garde. Im Regimentshause des 1. Garderegiments hängt als Ge- genstück zu dem Gemälde über den Angriff des I. Bataillons bei Großgörschen das über den Kampf vor Paris. Das Bewußtsein, daß die Garde vor Paris sich ihres Namens und ihrer Stellung würdig gezeigt, und der Gedanke, auch ein Scherflein zur Demütigung des übermütigen Korsen beigetragen zu haben, schwellten die Brust eines jeden Kriegers. Wie sehr der vaterländische Geist in den Herzen der Truppen Wurzel ge- faßt hatte, zeigte das Verhalten eines sterbenden Grenadiers am Morgen nach der Schlacht. Bereits in der ersten Morgenstunde des 31. März brach Oberst von Alvensleben, dem das Wohl seiner Un- tergebenen stets über alles auf dem Herzen lag, auf, um den Ver- wundeten den nötigen Beistand zu verschaffen. Da kam er u.a. auch zu einem gräßlich verstümmelten Grenadier des 1. Garderegiments. 'Er lag in den letzten Zügen. Tief ergriffen, versprach von Alvens- leben schleunigst ärztliche Hilfe. „Mir ist nicht mehr zu helfen", sprach der Tapfere mit erlöschender Stimme, ,,Ihre Hand lassen Sie mich noch einmal küssen, denn Ihnen habe ich es zu verdan- ken, daß wir an den Feind gekommen sind". Dieses herrliche Wort eines sterbenden Helden, der mit seinem Leben seine Liebe zum Könige und Volk bezahlte, kennzeichnet so recht den deutschen Sol- datengeist, der auch heute in den Herzen unserer Truppen nicht erloschen ist, der sie beseelte im Kampfe gegen die schwarzen Söhne der glutheißen, afrikanischen Steppen, im fernen Asien gegen die gelben Mongolensöhne, auf den brandenden Wogen des Ozeans, der sie unaufhaltsam forttreibt, bis heißer Tod den Weg zu ihren Herzen findet. Der königliche Kriegsherr zollte Offizieren und Mannschaften

5. Lehr- und Lesebuch für berg- und hüttenmännische Schulen - S. 390

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
390 Vii. Abschnitt Am 23. März 1813 stand die Garde vor den Toren Breslaus, auf dem Schweidnitzer Anger, im Feldparadeanzuge, d. h. ohne Haarbüsche. Ein feierlicher Gottesdienst wurde abgehalten. Nach demselben erfolgte die Einsegnung der Truppen zu dem bevor- stehenden Kampfe, von dem Theodor Körner sang: „’s ist ein Kreuzzug, 's ist ein heil’ger Krieg", und darauf die Verlesung des Aufrufs an das Heer mit den wuchtigen Schlußworten: „Wir kämpfen den großen Kampf für des Vaterlandes Unabhängigkeit, wir vertrauen auf Gott, Mut und Ausdauer sei unsere Losung." Hie königliche Familie wohnte der Feier bei, abgesehen vom Kö- nige und vom Kronprinzen, die sich bereits am 19. März von Bres- lau nach Potsdam begehen hatten. Bereits am 2. Mai stehen das 1. Garderegiment, das Regi- ment Gardedukorps und das Gardejägerbataillon im Feuer in der Schlacht bei Großgörschen, in der großen Leipziger Ebene nahe bei Lützen und Roßbach, den Schachtfeldern Gustav Adolfs und des großen Friedrich. Bis Mittag bleiben die Gardetruppen in Reserve stehen. Da erhält das Füsilierbataillon des 1. Garderegi- ments den Befehl, das Dorf Kaja, den Schlüssel der feindlichen Stellung, zu nehmen. Mutig stürmt es vor. Es besetzt das Dorf, sieht sich aber bald, nachdem Major von Block, der Bataillons- kommandeur, von einer feindlichen Übermacht umringt wird, ge- zwungen, nach rückwärts durchzubrechen. Das Ii. Bataillon er- zwingt sich den Weg durch Großgörschen, vertreibt mehrere feind- liche Bataillone, steht aber bald vereinsamt weit vor der preußi- schen Stellung. Es marschiert auf, verteidigt sich durch Salven und geht nach erhaltenem Befehl langsam und in guter Ordnung zurück. Das I. Bataillon erleidet die schwersten Verluste. Es rückt zwischen den Dörfern Kaja und Rahna unter mörderischem Feuer gegen drei feindliche Karrees im Laufschritt vor. Major von Pog- witsch stirbt den Heldentod. Die Truppen sind, bevor sie an den Feind herankommen, derartig zusammengeschossen, daß sie Halt machen müssen. Über eine Stunde bleiben die wackeren Grena- diere im Feuer stehen, zwei Drittel der Mannschaft liegen auf dem Felde der Ehre. Bis auf zwei sind alle Offiziere tot, die todbringenden Geschosse raffen sechs Fahnenträger hintereinander dahin, die Fahnenstange wird vollständig zersplittert. Noch ein- mal versucht die kleine Schar mit Hilfe eines heranrückenden Er- satzbataillons Kaja zu nehmen, sie muß von neuem in Gemein- schaft mit dem ebenfalls aus Kaja verdrängten Füsilierbataillon weichen. Über das ruhmvolle Verhalten der Gardejäger während des heißen Kampfes, erfahren wir aus einem Berichte, den General Röder, -zu dessen Brigade die Gardetruppen gehörten, an den Ge- neral von Blücher schreibt. Der Bericht zollt zunächst den Füh- rern der Gardetruppen, von Alvensleben und von Witzleben, un- eingeschränktes Lob. Es heißt von ihnen: „Sie haben gemein-

6. Lehr- und Lesebuch für berg- und hüttenmännische Schulen - S. 392

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
392 Vii. Abschnitt Truppen endete, so war doch deutsches Heldenblut nicht umsonst geflossen. Unser Heer hatte einen moralischen Erfolg davongetra- gen, Napoleon hatte Preußen wieder achten und fürchten gelernt. Auch bei Bautzen, der zweiten Schlacht, stellte die Garde ihren Mann, sie erlitt wiederum erhebliche Verluste. Trotzdem Na- poleon das Schlachtfeld behauptete, sah er sich doch zur Schließung eines Waffenstillstandes gezwungen. Der Tagesbefehl, der unsere Truppe von dieser Tatsache in Kenntnis setzte, schloß mit den Wor- ten : ,,Beharrt in Euerm festen Willen, vertraut Eurem König, wirkt rastlos fort, und wir werden unsere Unabhängigkeit erkämp- fen." Während des Waffenstillstandes erhielt das Potsdamer Garderegiment, das erst seit dem 9. November 1808 das zweite und seit dem 17. März 1809 das dritte Bataillon besaß, zum Un- terschiede von dem am 20. Juni gebildeten 2. Garderegiment den Namen ,,Erstes Garderegiment". Zu jedem Bataillon gehörte noch eine freiwillige Jägerabteilung, einschließlich derselben war es 1000 Mann stark. Die beiden Garderegimenter bildeten mit dem Gardejägerbataillon die Gardeinfanteriebrigade. Im weiteren Verlaufe des Feldzuges kam die Garde, abgesehen von einem unerheblichen Vorstoß bei Leipzig, auf preußischem Boden nicht mehr vor den Feind. Sie blieb in Reserve stehen und brannte vor Begierde, sich mit dem Feinde zu messen, mußte aber zu ihrem großen Bedauern sehen, wie anderen Truppenkörpern die Lorbeeren zufielen, die sie sich so gerne erkämpft hätte. Doch machten sich die Strapazen des Krieges auch ihr fühlbar. Kälte, Hunger, Anstrengungen aller Art rissen empfindliche Lücken in die Reihen der zum ruhigen Abwarten verurteilten Gardestreiter. In Frankfurt a. M. wurden die Gardetruppen neu ergänzt aus Kreisen, die seit 1806 zum Königreich Westfalen gehört hatten. Viele Rekonvaleszenten und Nachzügler trafen gleichfalls wieder ein. Statt der bis dahin getragenen leinenen Hosen bekamen die Soldaten Tuchhosen. Von den vom Könige Friedrich Wilhelm Iii. verliehenen Eisernen Kreuzen Ii. Klasse empfing jedes Garde- bataillon eins für Offiziere und vier für Unteroffiziere und Ge- meine. Am Neujahrsmorgen 1814 wurde den Gardetruppen, die im Großherzogtum Baden im Quartier lagen, eine Königliche Order vorgelesen, die jedem Freiheitskämpfer eine Denkmünze mit der Jahreszahl 1813 versprach, die aus dem Metall eroberter Ge- schütze geprägt und an einem Bande getragen werden sollte. Bald darauf ging es in Feindesland. Die Verpflegung dort war schlecht, der Lebensmittelvorrat in den einzelnen Ortschaften in- folge der vielen Durchmärsche fast völlig aufgezehrt. Die Quar- tiere, in die die Mannschaften kamen, waren menschenleer, hatten sich doch die Einwohner mit ihrem Vieh und sonstiger beweglichen Habe in entfernte Waldungen geflüchtet. Dennoch wurde die Man- neszucht in ausgezeichneter Weise aufrecht erhalten. Die Verluste an Menschenleben durch die dauernden anstrengenden Märsche und
   bis 6 von 6
6 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 6 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 1
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 1
25 0
26 0
27 0
28 6
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 1
38 0
39 1
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 1
16 1
17 2
18 0
19 6
20 0
21 0
22 0
23 2
24 0
25 0
26 0
27 0
28 1
29 2
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 1
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 1
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 1
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 0
79 0
80 0
81 0
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 1
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 7
1 30
2 0
3 10
4 0
5 23
6 4
7 12
8 1
9 0
10 0
11 7
12 125
13 3
14 4
15 0
16 0
17 6
18 0
19 8
20 0
21 1
22 0
23 0
24 44
25 8
26 0
27 0
28 7
29 12
30 0
31 0
32 8
33 19
34 13
35 16
36 6
37 0
38 0
39 15
40 0
41 0
42 1
43 8
44 1
45 0
46 18
47 14
48 0
49 0
50 4
51 18
52 141
53 0
54 10
55 0
56 0
57 0
58 0
59 18
60 7
61 3
62 6
63 0
64 3
65 5
66 11
67 5
68 0
69 0
70 1
71 4
72 1
73 0
74 1
75 46
76 2
77 0
78 29
79 0
80 2
81 61
82 12
83 4
84 10
85 0
86 8
87 0
88 0
89 11
90 1
91 8
92 2
93 0
94 2
95 68
96 1
97 0
98 3
99 6
100 5
101 5
102 16
103 0
104 3
105 0
106 1
107 91
108 0
109 1
110 5
111 7
112 1
113 0
114 2
115 2
116 3
117 3
118 0
119 6
120 0
121 4
122 10
123 6
124 119
125 4
126 4
127 3
128 0
129 18
130 1
131 27
132 0
133 8
134 0
135 0
136 29
137 0
138 0
139 2
140 7
141 0
142 3
143 3
144 1
145 2
146 0
147 1
148 0
149 0
150 0
151 6
152 28
153 0
154 11
155 2
156 10
157 2
158 0
159 1
160 0
161 0
162 0
163 0
164 5
165 6
166 2
167 0
168 5
169 2
170 3
171 0
172 0
173 5
174 1
175 29
176 1
177 5
178 1
179 2
180 6
181 0
182 15
183 87
184 2
185 5
186 0
187 0
188 37
189 0
190 0
191 0
192 1
193 2
194 0
195 3
196 2
197 0
198 1
199 7